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Cuckold, eine Buchempfehlung

*******t56 Mann
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Cuckold, eine Buchempfehlung
Stink normale(STINOs) werden dieses Buch aufgrund seines unmissverständlichen Umschlags nicht in die Hand nehmen. Wer neugierig geworden ist, wird es so schnell nicht wieder aus der Hand legen.

Das Buch widmet sich einem Thema, das für STINOs schwer verständlich ist, galt doch der deutsche Begriff „Hahnrei“ lange als Spottwort. In der englischen Übersetzung und in einer freieren Gesellschaft ist Cuckold gesellschaftsfähig.

Die Cuckold Chroniken:

Erfahrungsbericht, Ratgeber, Hintergründe

Verlag: Paul Riedstädter; Auflage: 2. Auflage (2015)

ISBN-10: 3000495533

ISBN-13: 978-3000495533


Das Buch entstand aus innerer Berufung des Autors. Er steht hinter diesem Beziehungskonzept und hat wohl inzwischen aus der Berufung einen Beruf gemacht.

Das Büchlein gliedert sich in 3 Teile:

Was ist ein Cuckold, Grundgerüst des Folgenden(S. 15 - 21)

Entwicklung des Autors vom Stino zum Swinger bis zum Cuckold(s. unten; S. 31 - 153)

Tipps für Anfänger, die ebenfalls diese Beziehungsart leben möchten(S. 157 - 205)

Im 2. Teil beleuchtet der Autor authentisch die Licht- und Schattenseiten seines Werdegangs zum Cuckold: Nach langer Verliebtheit und Beziehung gelingt es dem Paar Liebe und Sex zu trennen und dann mit „Schmetterlingen im Bauch“ frischen Wind in ihre Sexualität zu bringen. Die Probleme von Swinger-Paaren, Gleichgesinnte zu finden werden kurz angerissen.

Die Kontakte zu einem anderen Paar lassen den Autor erkennen, daß er gönnen mag: „Ich interessierte mich mehr für die Aktivitäten meiner Frau als für meine eigenen“. Die Zweifel an den eigenen sexuellen Fähigkeiten des Autors führen den Leser manchmal in die falsche Richtung, die der Leser doch zu gern gehen würde: „Diese Anstrengung(des Lovers), die man nur als übermenschlich bezeichnen konnte, …“(S.45). „Gedemütigt und verletzt beendete ich meinen Versuch(der Ehefrau zu zeigen, daß ich ihr Mann bin)..“ (S. S. 46). Nein, er hat keine körperlichen, gesundheitlichen Defizite. Das Paar ist sich seiner Sexualität bewußt und lebt sie, über das STINO-Maß hinaus, aus. Sie suchen ihren Weg zum sexuellen Glück.

Um die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen miteinander zu Kommunizieren, kann man sie nur beneiden.

Schließlich finden sie Gleichgesinnte über ein Portal mit denen sie sich austauschen können. Mit Staunen liest der Lesers dann: „Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel geilen Sex, wie in der Zeit als Cuckold“(S. 148).

Nach dem tollen Sex stürzt der Autor beim Vergleich seines Verhaltens mit der reinen Lehre in „Cuckold-Depressionen“: „Ich hatte das Gefühl mich selbst verraten zu haben. Schlimmer noch, ich hatte jedem auf dieser Party gezeigt, daß ich wohl doch kein Cuckold war“. Schließlich findet er seinen eigenen Weg indem er verschiedene Nuancen des Cuckolding in Anlehnung an die RAL-Farbtabelle für jeden, der diesen Beziehungsstil leben möchte offen läßt. Das eigene Glück ist wichtiger als die reine Lehre! Warum sollte man sich auch von überkommenen Konventionen befreien, um sich gleich wieder ein anderes Regelwerk aufzuzwingen.

Eine besondere Herausforderung ist es in diesem Kontext, einen geeigneten Lover oder Bull für das Paar, bzw. das Hotwife zu finden. In diesem Kontext unerfahrene Männer versagen häufig oder übertreiben das Machtgefälle. Es geht aber um das Spiel eines jeden in seiner Rolle(s.S. 120ff).


Bewertung:

Ich, der Rezensent, lese gern erotische Geschichten, die nicht der Fantasie, sondern dem realen Leben entspringen, möglichst von normalen Menschen über normale Menschen deren Lebensumfeld für mich nachvollziehbar ist. In diesem Buch schreibt einer, wie er es tatsächlich, subjektiv erlebt hat. Die Sprache ist flüssig. Es wird meist ohne wörtliche Rede berichtet. Ich habe dieses „coming out“ in einem Zug gelesen, war anfangs enttäuscht und wollte es auch hier im JC so schreiben:

Die Schilderungen hätten detailierter sein können, die Ehefrau hätte ihre Sicht schildern können, an einigen Stellen wird das Mißfallen zu einer Situation erwähnt, aber nicht begründet(s. z.B. S. 80, 102). Aber vielleicht wäre das Buch dann doch zu persönlich gewesen. Schließlich leben die handelnden Personen noch.

Dann fiel mir auf, daß das Nichtverstehen des Buches auch am Nichtverstehen des Beziehungsstils durch mich liegen könnte. Für den Autor spricht doch, daß er sich selbst bezichtigt ein Hahnrei zu sein. So etwas macht keiner "mal so eben". Das überzeugte mich davon, daß er selbst glaubt etwas zu sagen zu haben. Ich laß das Buch nochmals und entdeckte nun auch die Schreibfehler, die bei Büchern, die im Selbstverlag entstanden sind, meist haben. Ein Zeichen dafür, daß ich beim ersten Lesen nicht aufmerksam genug war.

Der Autor läßt uns an der Entwicklung einer Ehe teilhaben; einer besonderen Ehe. Man nimmt ihm die große Liebe zu seiner Frau ab, weil man dieses glauben kann, glaubt man auch das andere(Beziehungskonzept). Hier berichtet keiner, der Sex nicht kann, sondern einer, der aus freiem Willen Sex nicht mehr will und nun Erfüllung dabei findet, seiner Herzensdame bei ihrem Vergnügen zuzusehen: Ihr Vergnügen ist sein Vergnügen.

Es fällt positiv auf, daß sich der Autor von der Klassifikation aus dem Einführungskapitel frei macht:

„Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so geilen Sex , wie in der Zeit als Cuckold“; Seite 148.

Wenn das alle Cuckis sagen könnten, wäre die Welt bald voll von ihnen.
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